Donnerstag, 2. März 2017

Abschluß der Visakampagne



Nach mehrjähriger Quälerei durch alle Instanzen des sogenannten Rechtsstaats kam der Versuch, für Frau Sutinee Surit aus Chaiyaphum (Thailand) die Custodin des dortigen Nietzsche-Hauses ein Besuchsvisum für Deutschland zu erhalten, durch einen unbegründeten Beschluß des Bundesverfassungsgerichts endgültig zum Erliegen. Da es sich eindeutig um ein Beispiel für das Wirken des von Nietzsche beschriebenen „neuen Götzen“ (Also sprach Zarathustra, HKG VI/1 S. 57 ff.) handelt, möchte ich meine finale Erwiderung hier einrücken, angeregt durch einen „commentary“ von Frau Ploenpote Atthakor in der Bangkok Post vom 26.01.2017 unter dem Titel „Thai passport trauma only getting worse“. Ich teilte dem Gericht folgendes mit:

Frau Surit und ich haben die Entscheidung des Gerichts vom 22.09.2016 zur Kenntnis genommen. Sie war nicht mehr begründet. Das half mir, mit der Ätiologie von Begriff und Wirklichkeit des Rechtsstaates philosophisch fertigzuwerden. Ich fasse hier zur Erhellung, auf Augustinus, den laut Martin Grabmann tiefsten Kopf unserer christlichen Ideologie, rekurrierend, abschließend meine Erkenntnis zusammen: Die Trinität memoria, intelligentia und voluntas des göttlichen Geistes im Staate haben mich (uns), wiewohl tadellos und gerecht, bei ihrer Gnadenwahl verworfen, und ich muß mich in den unergründlichen Ratschluß fügen, wie Gott ja auch das Böse in der Welt unbegreiflicherweise sanktioniert. (vgl. Kurt Flasch: Augustinus, Stuttgart 1994 S. 378 ff.) Aber was und zu wem red ich da? Das sind geheime Mysterien, über die des schauenden Denkers Höflichkeit besser schweigt…